Besuch der 9. Jahrgangsstufe in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
Am 21.03.2023 besuchte die neunte Jahrgangsstufe gemeinsam mit ihren Geschichtslehrkräften das ehemalige Konzentrationslager Flossenbürg.
Nach der zweistündigen Busfahrt kamen wir in Flossenbürg an. Das Konzentrationslager liegt in einer idyllischen Örtlichkeit in der Natur, mit schönem Ausblick auf die Waldlandschaft. Es war kaum vorstellbar, dass an diesem Ort ungefähr 30.000 Menschen leidvoll gestorben sind. Die Tour-Führerin erklärte uns, auf dem relativ kleinen Appellplatz mussten sich alle Häftlinge, das waren gegen Ende 16.000 Menschen, jeden Morgen aufstellen, sowie bei Hinrichtungen zuschauen. Nun erscheint der Platz leer und groß, da die vielen Baracken nicht mehr stehen. Eine Besonderheit des KZ Flossenbürg sind die ehemaligen Baracken, welche durch normale Wohnhäuser ersetzt wurden. Diese Entscheidung ist fragwürdig, denn es gibt viele verschiedene Meinungen dazu. Auch für uns war es kurios zu sehen, wie immer wieder ein Auto durch die Gedenkstätte hoch zu den Häusern fuhr. Als nächstes gingen wir ins Museum, wo wir viele Informationen zu den verschiedenen Opfern und ihre Herkünfte erfuhren. Durch die alten Gänge liefen wir in den Rasierraum. Hier wurde den Opfern nach der Ankunft im Konzentrationslager jegliche Persönlichkeit genommen, indem ihnen ihre Klamotten entrissen und Haare abrasiert wurden. Direkt daneben befindet sich der ehemalige Waschraum, welcher sich nicht verändert hat, abgesehen von den fehlenden Duschköpfen. Uns wurde erzählt, dass die Häftlinge selbst beim Duschen gequält wurden, mit entweder eiskaltem oder kochend heißem Wasser. Der Boden wurde überschwemmt, sodass mehrere sogar ertranken, wenn sie im Gedränge zu Boden stürzten. Die Geschichte zu hören und gleichzeitig vor Ort zu sein war sehr eindrucksvoll, aber sorgte auch für eine unbehagliche Atmosphäre. Schließlich verließen wir das Gebäude und machten uns auf den Weg zum Krematorium, durch das Tal des Todes. Trotz des angsteinflössenden Namens war das Tal schön dekoriert, mit Blumengärten und Grabsteinen zu Ehren der Opfer. Als wir ankamen, sahen wir die Rampe, über die die Leichen mit einer Lore zu dem Ofen transportiert wurden. Obwohl wir das Krematorium nicht betreten konnten, brachte allein der Anblick mich tief in Gedanken. Es war viel kleiner als erwartet, dafür dass Tausende von Menschen an jenem Ort wie Müll verbrannt wurden. Ihre Asche wurde während des Dritten Reichs im naheliegenden Wald weggekippt. Die ehemaligen Häftlinge sammelten nach der Befreiung des Lagers im April 1945, was sie an Asche noch finden konnten und formten sie zu einer Pyramide, welche wir von weitem betrachteten. Anschließend hatten wir Pause und Zeit, uns weiter umzuschauen, bis der Bus kam und es wieder nach Hause ging.
Insgesamt war der Ausflug sehr prägend und wichtig. Das Erfahrene und Gesehene beschäftigte mich die restliche Woche tief und ich bin froh, dass die Gedenkstätte erhalten bleibt, damit das Leid der Opfer und aller Beteiligten nie in Vergessenheit gerät.
Laura Aliu, 9a