Schüler engagieren sich mit „Blühflächen“ für den Artenschutz
Verlust der Artenvielfalt und Insektensterben – dies sind Schlagworte, die in den letzten Jahren zunehmend ins öffentliche Bewusstsein gerückt sind und kürzlich durch das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ nochmals an Aktualität gewonnen haben. Dass auch engagierte Kinder und Jugendliche bereit sind, diese Umweltprobleme anzupacken, zeigt ein groß angelegtes Projekt bei uns am Alexandrinum in Kooperation mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV), dem Ökologisch-Botanischen Garten der Universität Bayreuth (ÖBG) und der Stadt Coburg. Oberbürgermeister Norbert Tessmer überzeugte sich vom erfolgreichen Start dieses Projekts.
Gemeinsam mit Alexander Ulmer vom LBV haben zwei Biologielehrer des Alexandrinums, Andrea Ehrle und Dr. Andreas Reuter, Anfang März Möglichkeiten ausgelotet, insgesamt ca. 100 Quadratmeter Rasenflächen in Blühflächen umzuwandeln. „Das Gymnasium Alexandrinum verfügt über große Grünflächen, die hervorragende Voraussetzungen bieten, Blühflächen als Nahrungsgrundlage für viele Insektenarten zu etablieren. Solch eine Aktion werden wir vom LBV unterstützen – die Kosten für die Samen werden wir übernehmen“, so Ulmer nach dem Rundgang über das Schulgelände. Frau Ehrle ist Leiterin der Schulgarten-AG, Herr Dr. Reuter wird im kommenden Schuljahr ein P-Seminar zum Thema Nachhaltigkeit leiten, dessen mittelfristiges Ziel die Etablierung einer Umwelt-AG am Alexandrinum ist. „Bei der Vorbereitung des Bodens hat uns das Grünflächenamt der Stadt Coburg großartig unterstützt“, freut sich Andrea Ehrle, und Andreas Reuter ergänzt: „An einem Vormittag hatten die Mitarbeiter ungefähr 100 Quadratmeter Rasen gefräst.“
Insgesamt wurden vier Flächen vorbereitet: drei für die Einsaat verschiedener einheimischer Wildblumenmischungen und eine Hangfläche für die Anpflanzung von Stauden als Bienenweide. Unterstützung bekommt das Alexandrinum auch vom ÖBG, der der Schule gratis die benötigte Anzahl an Keimlingen der Becherpflanze („Silphium perfoliatum“) zur Verfügung stellte. Diese nah mit der Sonnenblume verwandte Pflanzenart ist eine hervorragende Bienenweide und wird deshalb in den letzten Jahren vermehrt anstelle von Mais als Energiepflanze angebaut. „Über ein reichliches Blütenangebot freut sich auch die schuleigene Imkergruppe“, so Biologielehrer Bastian Hammer.
An einem Nachmittag im April trafen sich dann die Fünft- und Sechstklässlerinnen der Schulgarten-AG mit den drei Schülersprechern, die sofort bereit waren, die Aktion tatkräftig zu unterstützen. „Das passt genau zu unserem für den Sommer geplanten Projekttag zum Thema Nachhaltigkeit!“ meint Schülersprecherin Fritzi Herrmann begeistert.
Unterstützt von den Lehrkräften und dem Hausmeister Jürgen Voigt befreiten die Schüler die Flächen zunächst mit Rechen und Hacken von den Resten des Rasens, verteilten dann das Saatgut und drückten es schließlich mit einer Rasenwalze fest.
„Wir sehen an der aktuellen Entwicklung, dass junge Menschen immer mehr Interesse an Nachhaltigkeit und an der Zukunft unseres Planeten haben. Wir hier am Alexandrinum sind stolz darauf, dass unsere Schüler sich über das Demonstrieren hinaus vielmehr aktiv für den Umweltschutz engagieren.“, betont Schulleiter Stephan Feuerpfeil, und Oberbürgermeister Norbert Tessmer ergänzt: „Dieses Projekt am Alexandrinum ist ein Beispiel, das Schule machen sollte.“