Am 09. Juni 1843 wurde Bertha in Prag geboren. Sie stammte aus einer böhmischen Adelsfamilie und ihr Vater war vor seinem Tod General. Sie wuchs bei ihrer Mutter Sophie-Wilhelmine auf und lernte als Kind viele Sprachen, beschäftigte sich mit Musik und reiste viel. Durch den Tod des Vaters gerieten sie in eine finanzielle Notlage, welche dazu führte, dass Bertha als Gouvernante bei Karl Freiherr von Suttner arbeitete, wobei sie ihren späteren und 7 Jahre jüngeren Mann Arthur kennenlernte, welcher einen großen Einfluss auf sie hatte und sie ermutigte ihre Schriften zu veröffentlichen. Die Beziehung der beiden stieß zuerst auf Ablehnung, weshalb Arthurs Mutter Bertha entließ, ihr aber eine Stelle bei Alfred Nobel in Paris verschaffte. Am 21. Juni 1914 starb Bertha nach langem Krebsleiden in Wien.
Nachdem ihr Mann 1877 mit Veröffentlichungen über Kriege, Land und Leute begann, veröffentlichte auch sie kurz darauf ihre eigenen Texte unter dem Pseudonym B. Outlot. Anfangs schrieb sie für österreichische Zeitungen Essays und Kurzgeschichten, später dann ihre eigenen Bücher, welche vor allem vom Pazifismus und dem Elend des Kriegshandelten. Ihr bekanntestes Buch „Die Waffen nieder!“ schildert die Sicht einer Ehefrau im Krieg. Das Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und trug zur Verbreitung der Friedensidee bei. In ihren Schriften sprach sie allerdings auch immer wieder andere gesellschaftskritische Themen an, wie zum Beispiel Tierversuche.
Bertha war außerdem Gründerin und Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Friedensfreude, mit welcher sie in der Gesellschaft auf dauerhaften Frieden aufmerksam machen wollte. Sie nahm unter anderem am Friedenskongress 1891 in Rom teil, bei welchem sie Vizepräsidentin des internationalen Friedensbüros wurde. 1904 war sie dann eine der bedeutendsten Teilnehmerinnen der „Internationalen Frauenkonferenz“, bei welcher sie Vorträge hielt. Im selben Jahr reiste sie nach Amerika, um dort ebenfalls Vorträge zu halten und Forschungen zu betreiben, wie das Land mit dem Begriff Frieden umging.
Sie zeigte immer wieder öffentlich, dass sie sich zum Pazifismus bekannte. Durch ihre Schriften beeindruckte sie viele Menschen, was ihr immer mehr Erfolge und letztendlich auch den Gewinn des Friedensnobelpreises am 10. Dezember 1905 verschaffte. In ihrer Rede vor dem Nobelpreiskomitee sprach sie drei Ideen an: Schiedsgerichtsverträge, eineFriedensunion aller Staaten und einen internationalen Gerichtshof. Der Völkerbund als Friedensunion wurde nach dem Ende des Ersten Weltkriegs umgesetzt, die UNO ist seine Nachfolgeorganisation. Der internationale Gerichtshof in Den Haag wiederum ist Nachfolgeorganisation des Ständigen Internationalen Gerichtshofs (1922-1946), der nach dem Ersten Weltkrieg u.a. auf Betreiben Bertha von Suttners gegründet worden war (Vgl. www.menschenrechtsabkommen.de/die-geschichte-des-internationalen-gerichtshofs-1139). Bertha war die erste Frau, welcher der Nobelpreis verliehen wurde, für ihren außergewöhnlichen Mut zu Gewaltfreiheit und für den Kampf, Frieden als Normalzustand anzusehen.
Viele Menschen sahen sie damals und sehen sie auch noch heute als ihr Vorbild und bewundern sie für das, was sie erreicht hat. Obwohl sie in einer Zeit lebte, welche Kriege verherrlichte und von Nationalismen geprägt war, zeigte sie offen, dass sie dagegen war. Sie schrieb immer wieder über den Frieden und ließ sich von niemandem unterkriegen. Bertha beweist, dass man alles schaffen kann, wenn man an sich und seine Träume glaubt.