Der Lehrplan im Fach Physik schließt in der Jahrgangsstufe 9 mit dem Thema Klima. Dabei wird ein Problem zentral: Wie gelingt es der Weltgemeinschaft, die Erderwärmung auf unter 1,5 Grad Celsius zu begrenzen? Mit dieser Frage setzten sich die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen im Rahmen einer simulierten UN-Klimakonferenz auseinander – und schlüpften dabei selbst in die Rolle internationaler Verhandlungsdelegierter.

Unsere Schule wurde zum Tagungsort der „COP“, der Conference of the Parties. Sechs Ländergruppen waren dabei vertreten: USA, EU, China, Indien, weitere Industrieländer (wie Kanada, Australien oder Japan) sowie weitere Entwicklungsländer (zum Beispiel Staaten in Afrika oder Südamerika). Nach einer Inputphase im Klassenverband bereitete sich jede Schülergruppe intensiv auf die Positionen und Interessen „ihres“ Blocks vor – mit Blick auf Themen wie Emissionsreduktion, Energiewende, Klimagerechtigkeit und internationale Finanzierung. Wie auch in der Weltpolitik versuchten auch in unserer Simulation Klimaaktivisten und Lobbyisten auf die Entscheidung Einfluss zu nehmen.

Wer übernimmt Verantwortung für historische Emissionen? Die Schüler und Schülerinnen diskutierten zunächst in der Gruppe, verhandelten, schlossen Kompromisse – und präsentierten schließlich ihre Maßnahmenpläne: Wie stark müssen Emissionen reduziert werden? Wie viel darf ein Land noch ausstoßen?

Besonders eindrucksvoll: Die Auswirkungen der vereinbarten Maßnahmen wurden direkt mit dem Klimasimulationsmodell C-ROADS überprüft. Diese wissenschaftlich fundierte Software zeigt in Echtzeit, wie sich verschiedene Klimapolitiken auf die globale Temperatur bis 2100 auswirken würden. So wurde schnell deutlich, dass die in der ersten Runde präsentierten Maßnahmen nicht ausreichen, um das 2° – Ziel zu erreichen.

In einer zweiten Verhandlungsrunde wurden nun auch Botschafter entsendet, die einzelnen Ländergruppen verhandelten nochmal nach und erreichten so das 2° – Ziel.

Den Schülerinnen und Schüler wurde dabei klar, wie schwierig es ist, sich auf sinnvolle Klimaziele im Spannungsfeld zwischen nationalen Interessen und internationalen Herausforderungen zu einigen, aber auch wie entscheidend der Klimaschutz für unsere Zukunft ist.