Begabtenprogramm

Was ist Begabtenförderung?

„Warum friert der Eisbär nicht?“, „Licht als Werkzeug – wie Chips entstehen“, „Informatik im Bienenlabor“ oder „Autonomes Fahren“ – dies sind nur wenige Beispiele für Veranstaltungstitel aus einem umfangreichen und vielseitigen Programm, das das SchülerForschungsZentrum (SFZ) Oberfranken auch im Schuljahr 2021/22 im Angebot hatte. Das Besondere dabei ist, dass diese Kurse zwar Teil der Begabtenförderung sind, aber alle Schülerinnen und Schüler – unabhängig von ihrem Notendurchschnitt – daran teilnehmen können. Weitere Informationen für Interessierte finden sich dazu auf der Seite des TAO-Schülerforschungszentrum Oberfranken.

Über den eigenen Tellerrand schauen, Angebote wahrnehmen, die über den Fächerkanon des Gymnasiums hinausgehen und sowohl dem Wissensgewinn als auch der Persönlichkeitsbildung dienen – das ist das Ziel der Begabtenförderung. Für Schülerinnen und Schüler, die aufgrund sehr guter schulischer Leistungen in das Begabtenförderungsprogramm aufgenommen werden konnten, werden dafür Begabtenförderkurse durch die MB-Dienststelle eingerichtet.

Eine Übersicht über die in Oberfranken für das Schuljahr 2022/23 zur Wahl stehenden Kurse, Kursbeschreibungen und allgemeine Informationen zur Begabtenförderung finden Sie auf der entsprechenden Seite des Kultusministeriums (Abschnitt „Begabtenförderkurse an oberfränkischen Gymnasien – Informationen zum Download“ ca. Seitenmitte, letzter Punkt unter 2).

Kurse am Alexandrinum

Wir bieten seit Jahren  Pluskurse und Begabtenförderungsprogramme für besonders Leistungsstarke an.
Beispiele aus dem aktuellen Schuljahr und den vergangenen Jahren:

Unsere Schüler und Schülerinnen bei externen Veranstaltungen

Deutsche Schülerakademie Erfahrungsberichte von Emilia Schagerl und You Wei Liu
„Die Welt verstehen – aktuelle internationale Politik“ und „Projekt Energiewende in Deutschland – wo stehen wir, wo müssen wir hin, wie schaffen wir das?“ auf Kloster Banz
Zwei Alexandriner beim „30. Ferienseminar für vielseitig interessierte und begabte Gymnasiasten“

Die Berichte sind unten auf dieser Seite zu finden.

Verantwortliche Lehrkraft

OStRin Weiser

Von Schülern für Schüler: Die AG „Psychologie anwenden“ am Alex

„Ich sprudele vor neuem Wissen nach der Psychologie-Akademie, es war wirklich eine tolle Erfahrung!“ – so meldete sich Emma Baetz (10b) am Ende des Schuljahres 2021/22 bei OStRin Weiser und war voller Motivation, dieses Wissen auch an andere weiterzugeben. Tatsächlich entstand so aus Emmas Teilnahme am Begabtenprogramm heraus die AG „Psychologie anwenden“ am Alexandrinum, die sich in diesem Schuljahr alle zwei Wochen für eine Doppelstunde unter Emmas Leitung traf. Wie schön, wenn das breit gefächerte Programm der Begabtenförderung auf so fruchtbaren Boden trifft und dadurch zugleich das Schulleben am Alexandrinum bereichert wird!

Der Kurs „Psychologie anwenden“

Psychologie ist ein sehr vielschichtiges Thema, das uns jeden Tag hunderte Male über den Weg läuft: Wenn man beispielsweise in einen Streit ohne „richtigen“ Grund verwickelt ist, kann misslungene Kommunikation die Ursache dafür sein. Mit etwas psychologischem Vorwissen lassen sich viele dieser kleinen Streitigkeiten jedoch vermeiden. Daher ist es auch sehr wichtig, psychologische Grundlagen und Verhaltensmuster zu erkennen und sich mit anderen darüber auszutauschen, weshalb die AG „Psychologie anwenden“ entstanden ist.

In diesem Jahr haben wir versucht, die Grundlagen der Psychologie zu verstehen, damit wir sie auf gezielte Themengebiete anwenden können. Mit diesem theoretischen Hintergrundwissen konnten wir gleich mit unserem ersten Thema starten: Unsere Stärken ausfindig machen und analysieren. Hierbei haben wir uns mit Selbsttests, deren Hintergrund und verschiedenen Methoden, die uns dabei helfen, die Vorteile unserer Stärken im Alltag anzuwenden, beschäftigt. Als nächstes haben wir uns mit unserer Kreativität und Methoden, diese zu steigern, auseinandergesetzt. Ein weiterer interessanter Einblick war der in die Psychologie des Glücks und deren Hintergrund. Als nächsten großen Themenkomplex haben wir uns mit der Kommunikation, einem für den Alltag unentbehrlichen Thema, beschäftigt. Auch hierbei sind wir auf die verschiedenen Modelle der Kommunikation (wie z.B. nach Schulz von Thun u. Paul Watzlawick) eingegangen und haben sie auf unseren Alltag übertragen. Zudem waren eigene Kurzvorstellungen immer wieder Teil unserer AG: So haben wir uns beispielsweise Informationen über Persönlichkeitsentwicklung, Farbpsychologie und psychische Störungen präsentiert.

Dieses Wissen gibt allen Teilnehmerinnen die Möglichkeit, viele Alltagssituationen besser zu verstehen und zu bewerkstelligen.

Emma Baetz (10b)

Bericht über Begabtenseminare auf Kloster Banz über internationale Politik und die Energiewende

Bei dem ersten Seminar „die Welt verstehen – aktuelle internationale Politik“ auf Kloster Banz wurde uns zunächst aufgezeigt, wie internationale Konflikte tiefgründig verstanden werden können. Nach einer allgemeinen theoretischen Erklärung brachte Dr. Said AlDailami uns das Thema durch intensives Befassen mit dem Ukraine-Konflikt näher. Hierbei hatten wir die Möglichkeit selbst zu recherchieren und unsere Ergebnisse dann der Gruppe vorzustellen, somit konnten wir noch mehr Erkenntnisse gewinnen. Michael Möhnle, der ehemalige Pressesprecher des EU-Parlaments, hielt dann einen lehrreichen Vortrag über den Einsatz der sozialen Medien in Diktaturen und Demokratien, hierbei ging er vor allem auf die Beispiele USA und Russland ein. Seine zweite Präsentation handelte vom Green Deal der EU, dabei zeigte er zunächst auf, welche Folge der Klimawandel mit sich bringt und erklärte wie vor allem Europa jetzt handeln muss. Er ging auf die CO2-Emissionen ein und stellte uns Smart Citys als möglichen Lösungsansatz vor. Möhnle erklärt, dass man sich stärker mit dem Thema befassen muss und sich um eine Energiewende bemühen müsse.
Beim zweiten Seminar „Projekt Energiewende in Deutschland – wo stehen wir, wo müssen wir hin, wie schaffen wir das?“ gab uns der Referent, Prof. Dr. Ing. Josef Neiß, zunächst grundlegende Informationen, wobei er erläuterte, welche und wieviel Energie in Deutschland verbraucht wird sowie welche Maßnahmen für eine erfolgreiche Bewältigung der Energiewende nötig sind. Diese Informationen waren bei einer Exkursion nach Haßfurt hilfreich für das Verständnis. Die Exkursion war eine gute Möglichkeit, das, was zuvor in der Theorie dargelegt wurde, in der Praxis zu sehen. Hierbei erfuhren wir von Dipl. Ing. Norbert Zösch, dem Geschäftsführer der Stadtwerke Haßfurt, wie die Stadt die Energiewende schaffte und es ihnen gelang, unabhängig Strom zu erzeugen. Der Ausflug gab uns die einmalige Chance, ein Windrad von innen und eine Power to gas Anlage zu besichtigen. Die Erfahrung zusammen mit den Gesprächen mit Dipl. Ing. Norbert Zösch waren hilfreich, um sich vorstellen zu können, was hinter dem Projekt Energiewende steckt, und um sich klarzumachen, dass das Ziel nicht unrealistisch ist. Die Exkursion war zudem gut, um mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ins Gespräch zu kommen. Es gab hierbei viele Diskussionen über Deutschlands aktuelle Energieversorgung. Die Stimmung war während beider Seminare sehr ausgelassen und wir konnten uns auch außerhalb der Vorträge mit Referenten sowie anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern unterhalten und Themen vertiefen. Auch wenn es gerade einmal keinen Vortrag gab, konnten wir viel mit den anderen unternehmen und beispielsweise abends Kegeln oder Schwimmen gehen.
In seinem letzten Vortrag bezog sich auch Prof. Dr. Ing. Josef Neiß auf den Ukraine-Krieg und eröffnete eine Diskussion, inwiefern der Konflikt die Klimakrise, aber auch Deutschlands Energiewende beeinflusst. Dabei wurden viele verschiedene Aspekte und Sichtweisen aufgebracht und jeder hatte die Chance seine Meinung zu äußern, es wurden unter anderem Themen wie Atomkraft und die Speicherung von Energie diskutiert. Allgemein lässt sich sagen, dass die Seminare wichtige Themen auf eine lehrreiche Weise vermittelt haben.

 

Marie Metz und Ann-Marie Beck (Q12)

Die Deutsche SchülerAkademie (DSA) in Papenburg

„11 Tage sind eine lange Zeit“, dachte ich mir immer wieder, als ich im Zug Richtung Schülerakademie in Papenburg saß. Elf Tage mit neuen, fremden Menschen aus ganz Deutschland lagen vor mir. Doch meine anfängliche Sorge, dass ich dort vor allem auf klischeehafte Eigenbrötler treffen würde, löste sich nach dem Kennenlernen der ersten Teilnehmenden schnell in Luft auf. Während ich mit ihnen über Hobbys, Bundesländer und sogar meine anfänglichen Zweifel bezüglich der Akademie sprach, kamen in mir immer mehr Vorfreude und Spannung auf.

Auf der Akademie belegte jede/-r einen von sechs Kursen, wobei sich meiner mit dem Recht auf Asyl beschäftigte. Nach einer allgemeinen Jura-Einführung stellten wir Definitionen auf, klärten ethische Fragen zum Thema Asyl und führten vor allem anregende politische Diskussionen. Neben den zwei täglichen Kurseinheiten erarbeiteten wir außerhalb des Kurses außerdem Gruppenarbeiten und Vorträge, die den anderen Kursmitgliedern vorgestellt wurden, sowie abschließend eine nach den Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens verfasste Dokumentation über die Themen des Kurses.

Die Tage waren zwar gefüllt mit dieser anspruchsvollen Arbeit, jedoch kompensierten meine Kursleitenden Alessandra und David die Anstrengung mit ihrer absolut ungezwungenen und menschlichen Art, durch die wir uns ab der ersten Sekunde wohlfühlten. Die beiden waren nicht nur wahnsinnig intelligent und gebildet, wodurch sie den Kurs auf ein hohes fachliches Niveau hoben, sondern auch lustig und verständnisvoll. Als Gegenpol zur vielen Anstrengung hatten wir außerdem Zeit für KüAs, die kursübergreifenden Aktivitäten. Ich habe in meiner Freizeit also gelernt, wie man Spikeball spielt, mit den anderen Bootstouren unternommen, den Tag mit Yoga-Sessions begonnen oder ihn am Lagerfeuer mit spannenden Gesprächen ausklingen lassen. Aber auch die diversen Aktionen wie das kollektive Ausschlafen, die – selbst ausgedachten und immer sehr unterhaltsamen – Bestrafungen bei Zuspätkommen zum Kurs oder das gemeinsame Aufwärmen im morgendlichen Plenum machten die Atmosphäre und somit die gesamte Zeit in Papenburg zu einer der schönsten, die ich miterleben durfte.

Ich kann allen, die die Möglichkeit bekommen, also nur empfehlen, an einer Schülerakademie teilzunehmen. Man nimmt nicht nur unglaublich viel für sein späteres Leben mit, sondern lernt sich selbst neu kennen, trifft wahnsinnig inspirierende Menschen mit unzähligen unterschiedlichen Fähigkeiten und schließt vor allem Freundschaften fürs Leben. Neben unserem täglichen Kontakt über die sozialen Medien plant mein Kurs beispielsweise bereits ein Wiedersehen, auf das ich mich schon sehr freue. 🙂

Emilia Schagerl, Q12

Eine Woche voller Physik und wertvoller neuer Kontakte in der Deutschen SchülerAkademie

Mein Kurs „Kant würfelt nicht – Gott schon“ beschäftigte sich mit der inhaltlichen Verbindung und dem Vergleich der Bereiche der transzendentalen Philosophie Immanuel Kants und der Quantenphysik, die selbst von unseren Kursleitern als „schwindelerregend“ bezeichnet wurden.

Zwar mussten wir uns damit begnügen, Unterricht in digitaler Form mithilfe von Teams mit dessen gelegentlichen Fällen von „spontaner Ungehorsamkeit“ zu erhalten, doch trotzdem hat die Kleingruppe an überaus sympathischen Kursleitern für den Aufbau eines angenehmen Gemeinschaftsgefühls gesorgt. Unsere Abende wurden von den sogenannten „KüAs“ bunt gefüllt. Die Leitung dieser „kursübergreifenden Aktivitäten“ wurde jeweils von besonders engagierten Schülern selbst übernommen und diese erstreckten sich von Karaoke, digitalem Zeichnen, Komponieren bis hin zu politischen Debatten.

Den größten Teil des Tages nahmen selbstverständlich die eigentlichen Kurse ein. Geschickt und ungeeilt wurden wir in unser Thema eingeführt. Ein essentieller Teil der Philosophie besteht natürlich darin, sich manchmal in endlose verbale Diskussionen zu vertiefen. Für diese waren die Kursleiter aber stets bereit und erlaubten uns die Zeit dafür auch mit Freude, oft warfen sie sogar den ursprünglichen Plan über den Haufen, um unseren faszinierten Fragen und Debatten Platz zu räumen. Auch scheuten sie sich nicht davor, uns der Verarbeitung von tatsächlich etwas komplexeren Inhalten zu überlassen, wie originalen Schriften über die unterschiedlichen Auffassungen des Kausalgesetzes nach Immanuel Kants oder David Humes Verständnis, oder auch Aufsätzen über die Unschärferelation Werner Heisenbergs bzw. die Lösung der Schrödinger-Gleichung. Uns wurde dabei reichlich Zeit zur Verfügung gestellt, in der wir in Ruhe die Inhalte verdauen und uns anschließend daran versuchen konnten, in Kleingruppen unsere Argumente, Theorien aber auch Fragen zu äußern und zu diskutieren. Es ist ein wundervolles Gefühl, mit gleichaltrigen, lernbegeisterten Menschen eigene Meinungen zu teilen und dafür neue einzigartige, nicht selten auch merkwürdige, aber unbestreitbar innovative Gedankenansätze zu erhalten!

Am Ende der Woche, die rückblickend doch ziemlich schnell abgelaufen zu sein scheint, wurde uns zuletzt noch die Gelegenheit gegeben, unseren Kursmitgliedern Nachrichten einzureichen, Komplimente zu schenken und liebe Grüße zu wünschen, und so kamen wir aus dieser wunderbaren Akademiezeit, nicht nur mit kostbarem Wissen und erfrischter Neugier, sondern auch mit reichlich neuen Bekanntschaften von gleichaltrigen, talentierten Persönlichkeiten!

You Wei Liu, Q12

Begabtenkurs am Alexandrinum im Schuljahr 22/23: 3D-Graphik

Vier Schülerinnen und Schüler des Alexandrinums und zwei Schülerinnen aus Pegnitz, alle Teilnehmer des regionalen Begabtenprogramms Oberfranken, trafen sich Anfang Oktober zum ersten Mal im Rahmen des Begabtenkurses 3D-Graphik im Computerraum mit OStD Feuerpfeil. Verstärkt wurde diese Gruppe noch durch interessierte Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse. Ihr gemeinsames Ziel: Mit der frei verfügbaren Software „Blender“ in die Welt der 3D-Grafik einzutauchen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernten zunächst anhand einfacher Beispiele den Umgang mit der Software, um dann Schritt für Schritt immer anspruchsvollere Techniken zu erwerben.

Der Kurs traf sich einmal im Monat freitags, um den ganzen Nachmittag an einem Thema zu arbeiten. Am Ende jedes Treffens sollte sowohl ein neuer Aspekt der 3D-Graphikerstellung erarbeitet als auch ein präsentables Produkt erstellt worden sein.

In den ersten Stunden ging es z.B. bei der Erstellung eines Schneemanns um das Kennenlernen von Grundobjekten und die Fähigkeit, sich im dreidimensionalen Raum zu orientieren. Beim Bau von mittelalterlichen Häusern oder modernen Hängebrücken wurden die Techniken zunehmend verfeinert. Bei dem Versuch, fotorealistische Objekte zu erzeugen, mussten sich die Teilnehmer manchmal auf sehr einfache Objekte beschränken: So dauerte es einen ganzen Nachmittag, bis eine akkurate virtuelle Tasse entstand.

Natürlich durfte auch der obligatorische Weihnachtsbaum nicht fehlen, der mit seinen tausenden Nadeln die Rechner im Computerraum beim sogenannten Rendering, also der Berechnung des fertigen Bildes, an ihre Grenzen brachte.

Als Abschlussprojekt gestaltete jeder Teilnehmer eine Fantasielandschaft auf einer schwebenden Insel.

Weitere Werke und Schritte bei deren Entstehung sind hier zu bewundern.

OStD Stephan Feuerpfeil

Rückblick auf das Schuljahr 2021/22

Im Schuljahr 2021/22 hatten unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Begabtenförderung die Möglichkeit, aus 64 Kursen auszuwählen, die an verschiedenen Gymnasien Oberfrankens stattfanden. Auch das Alexandrinum war hier mit dem Kurs „Die Honigbiene als Schnittstelle zwischen Gesellschaft, Ökologie und Landwirtschaft“ unter Leitung von StR Bastian Hammer vertreten. Schülerinnen und Schüler des Alexandrinums nutzten das Angebot und meldeten sich zudem für die Kurse „Mathe klingt gut“ (Meranier-Gymnasium Lichtenfels), „Abenteuer Archäologie – Auf den Spuren von Schatzjägern, verwegenen Forschern und wagemutigen Entdeckern“ (E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium Bamberg), „Medien- und Demokratieerziehung“ (Gymnasium Casimirianum Coburg), „Naturwissenschaften in Frankreich im 19. Jahrhundert“ (Gymnasium Fränkische Schweiz Ebermannstadt) oder „Erklärvideos im Fach Englisch“ (Clavius-Gymnasium Bamberg). Auf Interesse stieß auch das Angebot der Universität Bamberg zum Thema „Ursachen des Klimawandels und Lösungsansätze“.

Leider konnten die Kurse an anderen Schulen coronabedingt oft schon nach dem ersten oder zweiten Treffen nicht mehr in Präsenz stattfinden. Auch die meist eintägigen Sonderveranstaltungen der Begabtenförderung in den Wintermonaten mussten dementsprechend online abgehalten werden. So nahmen einige unserer Sechstklässler am Online-Workshop „Konterstrategien – Schlagfertig und humorvoll in Aktion“ teil und lernten, die eigene Position auch im Rahmen unvorhersehbarer Angriffe besser durchsetzen und vor allem Provokationen geschickt begegnen zu können. Zurückhaltende und konterfreudige Zeitgenossen übten, ein gutes „Stehvermögen“ aufzubauen. Denn es ist nicht immer eine gute Lösung, sich einfach aus dem Weg zu gehen.

Ebenfalls für die 6. Klassen eingerichtet wurde der eintägige Online-Kurs „Survival-Kit für die Arbeit in Gruppen“. Hier haben zwei unserer Sechstklässler unter der Leitung von Diplom-Psychologin Iris Kettel praxisnah grundlegende Moderationstechniken erprobt und die Kunst ergebnisorientierter Gesprächsführung gelernt, um zum Beispiel als Moderatorin bzw. Moderator in schwierigen Situationen die Ruhe zu bewahren und sich mutig neuen Herausforderungen zu stellen.

In den 9. Klassen stieß das Online-Seminar „Fit for job“ auf Interesse, in dessen Rahmen die Schülerinnen und Schüler ein Bewerbungstraining durchliefen sowie eine eigene Bewerbung schrieben, die dann durch die Personalabteilung der Firma LAMILUX unter die Lupe genommen wurde. Besonders begehrt waren in dieser Altersgruppe Plätze für den Kurs „Lernen und Präsentieren im Lichte der modernen Gehirnforschung“ unter Leitung von Diplom-Biologe Johannes Wällisch. Hier lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass unser Gehirn nicht zur Kühlung des Körpers dient, wie der griechische Philosoph Aristoteles noch 335 vor Christus glaubte. In einem spannenden Streifzug durch die Geschichte erfuhren die Schülerinnen und Schüler, wie anhand von zufälligen Entdeckungen, interessanten Thesen und Fehlschlägen die Funktionsweise des Gehirns erforscht werden konnte. Mit diesem Wissen sollen sie nun perfekte Lernstrategien entwickeln.  

Im März konnte dann wieder eine Veranstaltung in Präsenz abgehalten werden: Schülerinnen unserer Q11 fanden sich auf Kloster Banz ein, um sich drei Tage lang mit dem Thema „Die Welt verstehen – Aktuelle internationale Politik“ auseinanderzusetzen. Die beiden Referenten Dr. Said AlDailami von der Hanns-Seidel-Stiftung sowie Michael Möhnle, Journalist und ehemaliger Sprecher des Europäischen Parlaments, gaben Einblicke in Themen wie „Krieg in Europa – Komplexe Konflikte verstehen lernen“, „Alltagsleben in Nordafrika“ oder „Diktatur contra Demokratie: China und Russland fordern Europa und Amerika heraus“. Zum Abschluss wurde zudem die weltweite Vorreiterrolle der EU für einen klimaneutralen Kontinent herausgestellt.

In Präsenz konnte ebenfalls das dreitägige Seminar „Projekt Energiewende in Deutschland – wo stehen wir, wo müssen wir hin, wie schaffen wir das?“ im Juni in Kloster Banz stattfinden. Zwei unserer Q11-Schülerinnen konnten sich hier darüber informieren, welche Energieträger wir aktuell nutzen und welche wir in der Zukunft brauchen, wo in Deutschland wie viel Energie verbraucht wird, welche Maßnahmen für eine erfolgreiche Bewältigung der Energiewende nötig sind und welche Kapazitäten die erneuerbaren Energieformen überhaupt haben. Im Rahmen einer Exkursion wurden am zweiten Tag zukunftsträchtige Energieprojekte in Haßfurt besichtigt (Windkraft, Biogasanlage, Power-to-gas). Zum Abschluss der Veranstaltung referierte Prof. Dr. Ing. Josef Neiß, Ministerialdirigent a.D., über das Thema „Aktuelle energie- und klimapolitische Maßnahmen in Deutschland und Europa – Beschleunigung der Energiewende durch den Ukraine-Krieg und durch den verschärften sechsten Bericht des Weltklimarates zur Klimakrise“.

Einen Bericht über die beiden Präsenzseminare können Sie hier nachlesen!

Der große Tag der Begabtenförderung, zu dem alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer an regelmäßig stattfindenden Begabtenkursen anreisen dürfen, um ihre Ergebnisse zu präsentieren und sich untereinander kennenzulernen und auszutauschen, fand am 11. Juli in Kloster Banz statt.

Wir freuen uns ganz besonders, dass die Bewerbungen von You Wei Liu und von Emilia Schagerl (beide Q11) für die Deutsche SchülerAkademie (DSA) Erfolg hatten und den beiden nun die Möglichkeit geboten wird, gemeinsam mit Gleichaltrigen an einem hochkarätigen und vielseitigen Veranstaltungsangebot teilzunehmen.

OStRin Christina Weiser

besonderer Unterricht im Schuljahr 2019/20:
  • ab 7 // Regionale Begabtenförderung in Oberfranken (geschlossener Teilnehmerkreis):
    „Globale Umweltprobleme: Mikroplastik, Klimawandel und Verlust der Artenvielfalt“
  • ab 9 // Regionale Begabtenförderung in Oberfranken (geschlossener Teilnehmerkreis):
    „Ich und die Anderen: Jeder gegen jeden oder gemeinsam nachhaltig in die Zukunft“