Begabtenkurs Einführung ins Philosophieren

Der Begabtenkurs am Alex: „Ich weiß, dass ich nicht(s) weiß – Einführung ins Philosophieren“

Jahrgangsstufen 8 – 10, StR Balling

Philosophie – das klingt erstmal nach alten Männern in Togen, die sich den ganzen Tag fragen, ob sie überhaupt existieren. In unserem Kurs aber haben wir uns mit den wirklich großen Fragen des Lebens beschäftigt. Also nicht mit Fragen wie „Was gibt’s heute in der Mensa?“, sondern eher „Was ist Glück?“ oder „Warum sind wir überhaupt hier?“ Gestartet haben wir jede Stunde ganz persönlich: mit der Frage, wie es uns gerade geht. Aber nicht einfach „gut“ oder „müde“ – nein, wir sollten unser Gefühl kreativ beschreiben, beispielsweise durch das Wetter oder eine Autofahrt.

Unser erstes großes Thema war Sokrates, der Typ, der angeblich so klug war, weil er wusste, dass er nichts weiß – klingt erstmal wie eine Ausrede für eine schlechte Note, hat aber tatsächlich einen größeren Hintergrund, nämlich das Erkennen der Grenze dessen, was wir Menschen sicher wissen können. Besonders spannend fanden wir seine Gedanken zur Wiedergeburt. Wer hätte gedacht, dass unser Leben vielleicht nur ein kleiner Teil einer unendlichen Wiedergeburt ist (auch wenn Sokrates das nicht als solche bezeichnet)?

Dann wurde es plötzlich sehr weihnachtlich: Geschenke – Nötig oder nicht nötig? Wir haben uns gefragt, ob die Gaben wirklich Ausdruck von Liebe sind oder eher ein gesellschaftlicher Zwang – du weißt schon: das „Pflichtgeschenk“ für die Tante, die immer den gleichen Sockenwunsch äußert.

Auch die Themen Glück und Spaß kamen auf den Tisch: Was macht uns wirklich glücklich oder Spaß? Ein gutes Essen? Freiheit? Erfolg? Oder einfach ein Tag ohne Wecker? Spannend war, wie unterschiedlich unsere Vorstellungen sind – aber genau das ist ja das Interessante am Philosophieren: Es gibt selten nur eine richtige Antwort.

Außerdem fragten wir nach dem Wert der Dinge. Wann ist etwas wirklich wertvoll? Klar, seltene Produkte sind oft teuer, aber manchmal ist ein zerknitterter Zettel von einer Freundin mehr wert als das neueste Handy. Wir haben darüber gesprochen, wie sich emotionaler und materieller Wert unterscheiden – und wie oft es genau dieser persönliche Bezug ist, der Dinge für uns besonders macht. Insgesamt war der Kurs eine Mischung aus Ernst und Spaß, aus großen Fragen und kleinen Momenten. Kein typischer Unterricht – eher ein Raum, um nachzudenken, zu lachen und zu merken: Es gibt immer mehr als nur eine Sichtweise.

Lenya Koropecki (Klasse 8a)