Am 27.06.2024 besuchte Hauptmann Sahm die sozialwissenschaftlichen Klassen in der Jahrgangsstufe zehn, um über die derzeitigen sicherheitspolitischen Herausforderungen im Zuge der deutschen Außenpolitik sowie der Europäischen Union zu informieren.
Er eröffnete seinen Vortrag mit dem Hinweis auf die durch Bundeskanzler Scholz determinierte „Zeitenwende“ im Zuge des russischen Angriffes auf die Ukraine. Hieran zeigte er die sich verändernde weltpolitische Lage auf: Nunmehr gehe es um die Frage, ob man sich an das Völkerrecht halte, sich folglich an Verträge und internationale Übereinkünfte binde, oder aber ob das Zeitalter des Rechts beendet sei durch die Wiederkehr eines fragwürdigen Rechts des Stärkeren.
In diesem Zusammenhang machte er auf die zentrale Bedeutung dieses Konflikts für die Weltpolitik aufmerksam. So verwies er auf die aggressive Außenpolitik Chinas gegenüber Taiwan, welches mit den USA verbündet ist, und verdeutlichte, dass China genau beobachte, wie sich die westliche Wertegemeinschaft gegenüber der expansiven Außenpolitik Russlands verhalte. Jede Schwäche gegenüber Moskau könne dazu führen, dass autokratische Systeme wie China ähnliche Kriege auf Basis fragwürdiger Legitimierungen führten.
Hieran anschließend, auch um zu zeigen, dass die Zeit einfacher Antworten vorbei ist, erläuterte er die sicherheitspolitische Gemengelage. Es geht eben nicht nur um den derzeitigen russisch-ukrainischen Krieg, nicht nur um den schwelenden Konflikt zwischen China und Taiwan, all das ist wiederum eingebettet in eine explosive Situation, der sich die gesamte Welt ausgesetzt sieht. Die Klimakrise verändere derzeit die Lebensräume, die einen mehr, die anderen weniger; auf Basis dieser Lebensverschärfungen, auf Basis von Konflikten, Bürgerkriegen und Unterdrückungen würden Menschen zur Flucht gezwungen werden. Hier unterstrich Hauptmann Sahm, dass nur ein Teil der Flüchtlinge nach Europa käme; der große Teil der Flüchtlinge flöhe bis zur Sprachgrenze, folglich innerhalb des jeweiligen Staates oder innerhalb der jeweiligen Region. Nur die wenigsten Flüchtlinge nähmen die Gefahren auf sich und flöhen nach Europa. Noch … Hinzu kommen Veränderungen, ausgelöst durch die Globalisierung und die Digitalisierung.
Am Ende bemerkte Hauptmann Sahm die immensen Schwierigkeiten im Zuge der Lösung eines Konflikts. Dadurch, dass alle Konflikte miteinander vernetzt seien, könne der eine Konflikt nur gelöst werden, wenn die anderen Konflikte angegangen würden. Das mache es derzeit so schwierig.
Zum Ende hin ging Hauptmann Sahm auf die Möglichkeiten Deutschlands und Europas ein. Er führte aus, was die von Bundeskanzler Scholz angeführte Zeitenwende bedeute. Derzeit befinden wir uns in einer Situation, in welcher populistische Kräfte an politischer Macht gewinnen, da sie mit einfachen Antworten auf komplexe Sachverhalte werben, ebenso damit, dass sie an eine Zeit erinnern, die nicht mehr möglich zu sein scheint. Zudem befinden wir uns inmitten eines Umbruchs: Hiervon zeugt u.a. die Debatte um eine europäische Armee innerhalb der EU, ebenso die Diskussion um den Umgang mit Russland und die damit einhergehende Forderung, die Ukraine müsse sich unter allen Gegebenheiten gesprächsbereit zeigen – trotz der Tatsache, dass Russland die Integrität sowie Souveränität eines Staates derzeit weder akzeptiert noch achtet.