Quo vadis Europa? – Neuntklässler planen die Zukunft Europas
Zusammen mit den sozialwissenschaftlichen Lerngruppen der 9. Jahrgangsstufe Zukunftsvisionen für die EU entwickeln, in einem Europa-Planspiel, war das Ziel des Besuchs von Tabea Schneider, politische Referentin der Europäischen Akademie Bayern.
Die Schüler des sozialwissenschaftlichen Zweigs beschäftigen sich im Hauptfach Sozialkunde in der 9. Jahrgangsstufe eingehend mit dem Thema Europapolitik. Die 40 Schüler waren also gut vorbereitet.
Nach einem kurzen Impulsvortrag über die Institutionen der EU und ihre aktuellen Herausforderungen – von Schuldenkrise über Flüchtlingskrise bis Brexit – entwickelten die Schüler in sechs Arbeitsgruppen unterschiedliche Zukunftsszenarien für die EU – von einer EU „morgen wie heute“ über ein Europa der Nationalstaaten, eine „effizientere“ EU bis zu einem Europa „der Willigen“, wie es unter anderem die Vision Jean-Claude Junckers und Emmanuel Macrons ist.
Den Schülern gelang es nicht nur, die unterschiedlichen Zukunftsszenarien, die tatsächlich alle Teil der aktuellen politischen Diskussion sind, zu verstehen. Überzeugend traten die Sprecher der einzelnen Arbeitsgruppen auch argumentativ in Szene, als es darum ging ihr Konzept vor den anderen Gruppen zu verteidigen.
Der Leiter von Europe direct, Helge Kienel, der zusammen mit der Referentin gekommen war, um den Workshop mit den Schülern zu gestalten, hatte dabei bewusst auch die rechtspopulistische Alternative einer Auflösung der als ineffizient kritisierten und nur auf wirtschaftlichen Interessen beruhenden EU in die Arbeitsphase mit eingeschlossen. Eine Mehrheit aber fand diese Alternative nicht.
Die Mehrheit unserer Schüler votierte am Ende des dreieinhalbstündigen Workshops für ein wertebasiertes Europa des Friedens, das nationale Egoismen überwinden und das Vertrauen in den europäischen Gedanken wiederbeleben kann.