Abenteuerliche Zeitreise mit dem Kinder- und Jugendbuchautor Frank Schwieger

Abenteuerliche Zeitreise mit dem Kinder- und Jugendbuchautor Frank Schwieger

Am 16. Mai hatten wir die Ehre, den Kinder- und Jugendbuchautor Frank Schwieger an unserer Schule begrüßen zu dürfen. Die Veranstaltung richtete sich an alle Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen sowie an die Mitglieder des Leseclubs.

Frank Schwieger, der hauptberuflich als Lehrer für Latein und Geschichte an einem Gymnasium in Schleswig-Holstein tätig ist, ist seit 15 Jahren auch als Autor aktiv. Mit seiner Expertise und Leidenschaft für historische Stoffe hat er sich einen Namen gemacht und begeistert seine Leserinnen und Leser immer wieder aufs Neue. Während seines Besuches las Frank Schwieger unter anderem aus seinem Buch „Ich, Merlin und die furchtlosen Ritter“ vor. Die Zuhörer wurden auf eine spannende Reise ins Mittelalter mitgenommen. Besonders eindrucksvoll war die Geschichte von Siegfried, der durch ein Bad im Drachenblut beinahe unverwundbar wurde. Ein weiteres Highlight der Lesung war die Geschichte von Don Quijotes verzweifeltem Kampf mit den Windmühlen. Auch hier gelang es dem Autor, die Zuhörer in den Bann der Erzählung zu ziehen und die Abenteuer des berühmten Ritters von der traurigen Gestalt lebendig werden zu lassen. Durch die lebendige Erzählweise des Autors wurden die historischen Figuren und Ereignisse für die Schülerinnen und Schüler zum Leben erweckt.

Die Begeisterung war groß und es wurde deutlich, wie Geschichten die Fantasie anregen und das Interesse an Geschichte wecken können. Frank Schwieger bezeichnet seine Bücher selbst als erzählende Bücher mit kleinem Sachteil, da sie geschichtliche Inhalte auf unterhaltsame Weise vermitteln.

Nach der Lesung hatten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, in einer Fragerunde mehr über den Autor und seine Werke zu erfahren. Er beantwortete die Fragen der Zuhörer ehrlich und umfassend, was zu einem lebhaften und interessanten Austausch führte. Zum Abschluss konnten die Schülerinnen und Schüler ein Buch des Autors am Büchertisch erwerben und signieren lassen.

Nach den zwei Autorenlesungen für die fünften und sechsten Klassen fand das schon traditionelle Kaffeekränzchen mit dem Autor statt, darauf bereitete sich der Leseclub im Vorfeld intensiv vor. Frank Schwieger wurde dann überrascht von schönen digitalen bzw. analogen Präsentationen, er gab nach diesen jeweils interessante Details zu den einzelnen Werken preis. Dieses Treffen, bei dem die Mitglieder des Leseclubs die Möglichkeit hatten, mit einem renommierten Autor in Kontakt zu treten und von seinen Erfahrungen zu profitieren, war ein besonderes Highlight für alle Mitglieder des Wahlfachs „Leseclub“ in diesem Schuljahr.

Leberle liest in Erinnerung an die Bücherverbrennung

Die Bücherverbrennung von 1933 war ein einschneidendes Ereignis in der deutschen Geschichte, das sich zu Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft unter Adolf Hitler ereignete. Die Auswirkungen der Bücherverbrennung waren schwerwiegend. Es wurden Bücher jüdischer Autoren ebenso wie kritischer Autoren verbrannt. Auch der Koran wurde auf den Scheiterhaufen den flammen zum Fraß vorgeworfen. Die Bücherverbrennung fand am 10. Mai 1933 auf öffentlichen Plätzen in deutschen Städten, wie beispielsweise auf dem Opernplatz in Berlin statt, wo heute der Bebelplatz ist, und war eine von der NSDAP, der Hitlerjugend, der SA und der deutschen Studentenschaft geplante Aktion. Sie war ein Akt, bei dem die Nationalsozialisten öffentlich Bücher verbrannten, die als unerwünscht oder gefährlich für ihre Ideologie galten. Sie wollten so die Kontrolle über die Literatur und die Gedanken der Menschen gewinnen. Die Bücher stammten von Autoren wie Erich Kästner (1899-1974), der Kinderbuchautor von „Das doppelte Lottchen“ und „Emil und die Detektive“, der 1925 als Doktor der Philosophie promovierte. Oder von Heinich Heine (1797-1856), der in seiner Tragödie „Almansor“ schrieb: Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch sm Ende Menschen.“  – Ein prophetisches Zitat, das heute in einer im Boden eingelassenen Bronzeplatte am Hansaplatz in Dortmund zu lesen ist, einem weiteren Ort des schaurigen Geschehens. Kurt Tucholsky (1890-1955), der während des 1. Weltkriegs zum Heer einberufen wurde, und Joachim Ringelnatz (1883-1934), der zwischen 1912 und 1914 seine ersten autobiographischen Geschichten und Kinderbücher entwarf, aus denen später Balladen entstanden, waren weitere verbrannte Autoren. Aus ihren Werken las der Schauspieler Frederik Leberle , der viele Jahre am Landestheater Coburg aufgetreten ist, den Schülern und Schülerinnen der 9. Jahrgangsstufe vor. Er wurde an der Gitarre begleitet von Benjamin Hübner. So gelang es den beiden Künstlern, den Werken der ehemals geächteten Autoren neues Leben zu verleihen.

Viele Autoren und Intellektuelle, die nicht mit der nationalsozialistischen Ideologie einverstanden waren, verließen während der nationalsozialistischen Diktatur das Land oder wurden verfolgt. Dies führte zu einem Verlust an kultureller Vielfalt und geistiger Freiheit in Deutschland. Die Bücherverbrennung von 1933 erinnert uns daran, wie gefährlich es sein kann, wenn eine Regierung die Meinungsfreiheit und den freien Zugang zu Wissen und Kunst unterdrückt.

Sarah Kotschenreuther, 9c

Was das Regime aber nicht ahnen konnte, eine Beruhigung in jenem Sturm der intellektuellen Kurzsichtigkeit: Bücher, auch wenn man sie verbrennt, deren Wissen, deren Weisheit und deren Macht, kann man nicht verbrennen. „Bücher sind [zwar nur] das papierne Gedächtnis der Menschheit.“, so der berühmte Philosoph Arthur Schopenhauer, aber Bücher, deren Geschichten, wirken, einmal ausgesprochen, einmal weitergegeben, über das Feuer hinaus! Sind sie einmal in die Welt entlassen, bleiben sie in ihr.

Das macht die barbarische Tat nicht weniger barbarisch; das beruhigt aber die Zivilisation, blickt diese geschockt auf jene Flammenideologie zurück.

Die einzige Gefahr, der wir bedauernswerterweise auch heute entgegengehen können, ist das Vergessen dessen, was Geschichtenerzähler erzählt, Autoren niedergeschrieben, das gestrige Publikum wissenshungrig aufgenommen hat.

Also nehmen wir die Erinnerung an die Bücherverbrennung zum Anlass, daran zu erinnern, wie schrecklich der Einschnitt der Dummheit in diese wundervolle Kulturblüte gewesen war, nehmen wir sie aber auch zurMahnung an uns selbst, darum zu wissen, dass ein Buch erst dann verbrannt ist, wenn dessen Inhalt, dessen Geschichte vergessen worden ist.

OStR Tobias Pohl